Tipps zur Unterstützung bei Demenzkranken

Die Zahl der Demenzkranken beläuft sich in der Schweiz aktuell auf rund 119‘000 Menschen – mit steigender Tendenz. Bis heute ist diese Erkrankung der häufigste Grund, warum Personen hohen Alters pflegebedürftig werden.

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Rund 40 Prozent der Demenzkranken leben weiterhin zu Hause, doch die Bewältigung des Alltags gestaltet sich immer schwieriger. Früher oder später benötigen sie professionelle Unterstützung, was eine Spitex bieten kann.  

Was ist zu tun, wenn Sie vermuten, dass Ihr Verwandter an Demenz leiden könnte?  

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Ihr Verwandter verlegt immer wieder seine Geldbörse, vergisst den Namen seines Nachbarn oder überlegt häufig, was er gerade sagen wollte? Das ist nicht unbedingt Grund zur Sorge, denn im Alter nimmt die Gedächtnisleistung ab. Die Durchblutung des Gehirns reduziert sich, was zu altersbedingten Abbauprozessen führt. Ein Verdacht auf Demenz verhärtet sich dagegen, wenn weitere Symptome dazukommen, wie beispielsweise:  

  • Verwechseln von Begriffen  
  • Sprechen unvollständiger Sätze  
  • Desorientierung in Zeit und Raum  
  • Verwechseln bekannter Personen  
  • Benutzen falscher Gegenstände für bestimmte Tätigkeiten  
  • Verunsicherung und Angst gegenüber alltäglichen Dingen  

Stellen Sie solches Verhalten bei einem Verwandten fest, dann sprechen Sie mit anderen Familienmitgliedern oder engen Vertrauten darüber. Ist ihnen etwas Ähnliches aufgefallen? Falls ja, dann teilen Sie Ihre Sorgen mit dem betroffenen Verwandten.  

Bleiben Sie ruhig im Gespräch und drängen Sie ihm keinesfalls etwas auf. Bitten Sie ihn, gemeinsam mit Ihnen den Hausarzt aufzusuchen, um darüber zu sprechen. Möglicherweise nimmt der Mediziner Ihnen Ihre Sorgen. Teilt er Ihre Annahme, dann wird er Sie an einen Facharzt überweisen.  

In jeder Hinsicht haben Sie mit dem Gang zum Arzt alles richtig gemacht. Eine frühzeitige Erkennung ist bei Demenz Gold wert. Je eher die Therapie beginnt, desto besser können Symptome gemildert und der Verlauf der Krankheit verlangsamt werden. Demenzkranke können so besonders lange selbstständig leben.  

Ein nächster wichtiger Schritt ist das Informieren über mögliche Unterstützung. So leisten beispielsweise Spitex-Organisationen wertvolle Hilfe bei der Betreuung von Demenzkranken.  

Welche Voraussetzungen muss eine Spitex für die Unterstützung von Demenzkranken erfüllen?  

Demenz hat unzählige Gesichter. Es handelt sich um einen Sammelbegriff, der mehr als 100 verschiedene Krankheitsbilder, die die Hirnfunktion beeinträchtigen, in sich vereint. Mit allen Facetten, in denen sich Demenz äussern kann, müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitex vertraut sein. 

Aufgrund der Einschränkungen der Hirnleistung legen Demenzkranke ganz andere Bedürfnisse an den Tag als kognitiv gesunde Klientinnen und Klienten. Umfassendes Wissen rund um die komplexe Erkrankung und ihre Auswirkungen ist deshalb das A und O in der Betreuung.  

Vor allem die Kommunikation mit Demenzkranken gestaltet sich oftmals schwierig. Auch wenn ihre kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt sind, bedeutet das keineswegs, dass sie zwischenmenschliche Aspekte nicht mehr wahrnehmen. Selbst bei fortgeschrittener Erkrankung spüren die Erkrankten, wie es ihrem Gegenüber geht. Sie spiegeln die Stimmung des anderen in ihrem eigenen Verhalten wider.  

Deshalb ist nicht nur das Handeln, sondern auch die Mimik, Gestik und der Tonfall der Fachkräfte entscheidend. In nervenaufreibenden Situationen ist es nicht immer einfach, auf all diese Punkte zu achten. Unabdingbar ist es deshalb, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitex viel Geduld und Verständnis an den Tag legen.  

Sie müssen stets Ruhe bewahren. Ein freundlicher Gesichtsausdruck, eine sanfte Tonlage sowie Blickkontakt können selbst in aufbrausenden Situationen für Beruhigung bei Demenzkranken sorgen.  

Die Spitex als wichtige Schnittstelle  

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Da sich Demenz sehr individuell äussert, ist es besonders wichtig, dass alle Versorgungsbereiche möglichst eng zusammenarbeiten. Spitex, Hausarzt und Spital sollten stets auf dem gleichen Wissensstand sein, denn der Zustand von Demenzkranken verändert sich teilweise rasant. 

Ein zentrales Bündeln aller Informationen ist deshalb entscheidend, um Betreuungs- und Behandlungspläne rasch an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Nur so kann eine bestmögliche Versorgung der Klientinnen und Klienten erreicht werden. 

Die Spitex bildet dabei eine wichtige Schnittstelle zwischen stationären und ambulanten Diensten. Das Fachpersonal einer Spitex-Organisation ist aufgrund der engen Zusammenarbeit mit den Demenzkranken in der Lage, bereits kleinste Veränderungen zu erkennen. 

Gibt es Hinweise auf ein beginnendes Delir oder eine sich anbahnende Infektion, schalten die Fachkräfte sofort den Hausarzt ein. Dieser kann frühzeitig eingreifen und Komplikationen sowie Hospitalisationen verhindern. Auf diese Weise lässt sich die Beschleunigung des demenzbedingten Abbaus bremsen oder verhindern. Das wiederum befähigt die Demenzkranken, länger in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben. 

Welche Vorteile bietet eine Spitex bei der Betreuung von Demenzkranken?  

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Dass der Verbleib im gewohnten Umfeld positive Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf hat, ist bekannt. Veränderungen des Wohnraums können schnell beängstigend wirken, denn die Demenzkranken verstehen unter Umständen nicht, warum sie umziehen. Sie haben zudem nicht selten grosse Probleme damit, sich im neuen Umfeld zurechtzufinden, was für weitere Verunsicherung sorgt.  

Nicht zu vergessen ist der positive Einfluss gewohnter Anblicke, Gerüche und Geräusche. Sie können Erinnerungen wiederaufleben lassen, die den Demenzkranken dabei helfen, weniger schnell zu vergessen.  

Die Fachkräfte der Spitex geben den Klientinnen und Klienten ausserdem Halt. Diese können sich darauf verlassen, dass sie regelmässig eine Person besucht, die ihnen vertraut ist und nur Gutes bewirken möchte.  

Oftmals droht der gewohnte Tagesablauf zu zerfallen, der Demenzkranken in der Vergangenheit Halt gab. Mit der Hilfe einer Spitex kann er weitestgehend aufrechterhalten werden. Die Vertrautheit und Struktur, die diese Besuche in den Alltag bringen, wirken sich positiv auf den Verlauf der Demenz aus.  

Welche Tipps kann die Spitex den Verwandten von Demenzkranken geben?  

Gerade in den Anfangsstadien einer Demenz sind es oftmals die Familienmitglieder, die die Betreuung der erkrankten Person übernehmen. Das regelmässige Sehen bekannter Gesichter ist sogar ein wichtiger Aspekt für die Verlangsamung des kognitiven Abbaus.  

Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem die Erkrankung so weit fortgeschritten ist, dass professionelle Unterstützung benötigt wird. Dann kommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitex ins Spiel. Ihre Beauftragung bedeutet aber keineswegs, dass die Verwandten nun aussen vor sind. Der positive Effekt regelmässiger Besuche von Familienmitgliedern bleibt natürlich bestehen. 

Wichtig ist aber, dass auch sie im Umgang mit Demenzkranken geschult werden. Andernfalls entsteht schnell starker Stress in der Familie, wenn der Demenzkranke gerade eine schwierige Phase durchmacht. Ab einem gewissen Punkt wird er seine Verwandten nicht mehr erkennen. Das kann vorübergehend oder auch dauerhaft der Fall sein. 

Dies ist für die Verwandten unglaublich schwierig zu erleben und sie versuchen, die Erinnerungen an sie krampfhaft wieder zu wecken. Schnell setzen sie den Demenzkranken in ihrer Verzweiflung unabsichtlich unter Druck. Dass sich derartige Situationen alles andere als positiv auf dessen Zustand auswirken, versteht sich von selbst.  

Deshalb bieten die Fachkräfte der Spitex nicht nur den Klientinnen und Klienten, sondern auch ihren Verwandten Unterstützung. Sie zeigen ihnen, wie sie mit ihrem erkrankten Familienmitglied umgehen sollten, sodass die Situation für alle möglichst entspannt bleibt.  

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by Karin Zehnder Veröffentlicht: Aktualisiert: Freitag, 4. November 2022

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