Die Spitex: Teil der Integrierten Versorgung

Die Integrierte Versorgung, die in der Schweiz immer mehr an Bedeutung gewinnt, kommt mit zahlreichen Vorteilen daher. Sie ermöglicht eine Verbesserung der Versorgungsqualität dank einer besseren Koordination aller Beteiligten. Auch Ineffizienzen kommen zum Vorschein und können abgebaut werden, was wiederum Kosten erspart.

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Doch der eigentliche Kern der Integrierten Versorgung ist die Lösung eines ganz konkreten Problems: das Älterwerden der Bevölkerung. Aufgrund immer besser werdender medizinischer Möglichkeiten und Lebensverhältnisse werden die Schweizerinnen und Schweizer zunehmend älter. Das ist natürlich eine durchaus erfreuliche Entwicklung. Allerdings stellt sie das Gesundheitssystem vor eine grosse Herausforderung. 

Mit zunehmendem Alter steigt auch der Bedarf an medizinischer und pflegerischer Versorgung im Alltag. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, ist eine stärkere Vernetzung im Gesundheitswesen gefragt. So kann der Behandlungs- beziehungsweise Pflegepfad besser koordiniert werden.  

Doch das Älterwerden der Bevölkerung ist nicht die einzige Herausforderung, vor der das Schweizer Gesundheitssystem steht. Hinzu kommen Aspekte wie:  

  • Personalmangel  
  • voranschreitende Digitalisierung, mit der sich Fachkräfte sowie Patientinnen und Patienten vertraut machen müssen  
  • medizinische Möglichkeiten nehmen zu, die finanziellen Mittel, um sie umzusetzen, hingegen nur kaum oder gar nicht  
  • Sicherung der Grundversorgung in ländlichen Gebieten  

Dank interprofessioneller und patientenbezogener Ansätze ist es möglich, die geeignete fachliche Unterstützung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort hinzuzuziehen. So lässt sich die Qualität der Behandlung über die gesamte Versorgungskette hinweg verbessern. 

Was bedeutet Integrierte Versorgung?

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Der Grundgedanke der Integrierten Versorgung besteht aus drei Grundpfeilern. Die Patientinnen und Patienten selbst, der Nutzen für sie und die Effektivität und Effizienz der Versorgung ergeben das sogenannte Triple-Aim-Konzept. Immer mehr Mitglieder der Gesundheitsversorgung orientieren sich daran, was das Konzept zu einem wichtigen Antrieb der Value-Based Healthcare macht. 

Um diesem Konzept gerecht zu werden, vernetzen sich die Institutionen und Fachkräfte innerhalb eines Gesundheitssektors. Diese Vernetzung bleibt während des gesamten Behandlungszeitraums bestehen. Alle Beteiligten verfolgen gemeinsam vereinbarte Behandlungsprozesse, Qualitätsrichtlinien und Ziele.

Wie hat sich die Integrierte Versorgung in der Schweiz bisher entwickelt?  

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Zu Beginn der 1990er-Jahre erreichte die Integrierte Versorgung verstärkt das Schweizer Gesundheitssystem. Vorreiter waren Gemeinschaftspraxen und Ärztenetze, die schon damals getreu dem Gatekeeping-Prinzip agierten. Dabei steuert ein qualifizierter Arzt – oftmals der Hausarzt – gezielt die Leistungserbringung.

Er ist die erste Anlaufstelle, wenn es einer Patientin oder einem Patienten an etwas fehlt, und übernimmt eine wegweisende Funktion. Er fungiert also als Gatekeeper, zu Deutsch: Torwächter. Als solcher leitet er die Patientinnen und Patienten gemäss ihrer Beschwerden der Versorgungskette entlang weiter.

Im Jahr 2017 waren laut FMH-Statistik in der gesamten Schweiz rund 52 Prozent der ambulant behandelnden Mediziner Teil eines Ärztenetzes. In der Grundversorgung ist der Anteil mit rund 70 Prozent sogar noch höher. Zu beobachten sind allerdings deutliche regionale Unterschiede. Der Grossteil der Ärztenetze ist im Osten beziehungsweise im Zentrum der Schweiz angesiedelt.

Trendszenarien der Integrierten Versorgung

Die Integrierte Versorgung wird sich in Zukunft vermutlich je nach Umfeld anders entwickeln. Es stehen deshalb drei Trendszenarien zur Diskussion: 

  1. Trendszenario Land  
  2. Trendszenario urbane Region  
  3. Trendszenario Grossstadt 

Das Trendszenario Land zeichnet sich regional durch seine saisonal schwankende Bevölkerungsdichte aus. Wichtig ist vor allem die Sicherstellung der medizinischen Versorgung durch eine Organisation, der möglichst alle Leistungserbringer angehören. Zwischen ihnen findet kein oder kaum Wettbewerb statt. Vermutlich wird es Verträge zwischen einer Organisation mit mehreren Versicherern geben.

Bestandteil des Trendszenarios urbane Region ist dagegen eine wirtschaftlich bedeutsame Region mit konstant mehr als 150‘000 Versicherten. Hier ist es nicht mehr die Sicherstellung der Versorgung, die vorrangig von Bedeutung ist, denn sie ist bereits gegeben. Deshalb steht ihre Optimierung im Vordergrund.

Dabei stehen die Leistungsanbieter in geringer Konkurrenz. Aufgrund der höheren Bevölkerungsdichte wird es wohl nicht nur eine Organisation mit Verträgen zwischen ihnen und mehreren Versicherten geben.

Das dritte Trendszenario namens Grossstadt zeichnet sich durch über 300‘000 dort lebende Versicherte aus. Entsprechend höher steigt im direkten Vergleich auch die Anzahl der Leistungen, die im Durchschnitt zu erbringen sind. Deshalb werden auch hier Verträge zwischen mehreren Organisationen der Integrierten Versorgung mit mehreren Versicherern geschlossen. 

Genau wie beim Szenario urbane Region liegt auch hier der Fokus auf der Optimierung der Versorgung. Ein Unterschied zeigt sich allerdings bei der Konkurrenz. Sie ist im Trendszenario Grossstadt deutlich grösser und kann sich sogar zum primären Steuerungsinstrument entwickeln. 

Patientinnen und Patienten immer involvierter 

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Die Patientinnen und Patienten sind natürlich der Mittelpunkt einer jeden Behandlung. Innerhalb der Integrierten Versorgung werden sie allerdings besonders intensiv involviert. Da das gesamte Angebot aus einer Hand kommt, wird es überschaubarer. Den Patientinnen und Patienten fällt es deutlich leichter, die Behandlungen nachzuvollziehen.

Hilfreich ist dabei auch die Verwendung von digitalen Plattformen und Apps zur selbstständigen digitalen Abwicklung und Koordination verschiedener Gesundheitsleistungen. Digitale Hilfsmittel sind zudem wichtige Kanäle zur einfacheren und schnelleren Übertragung von Informationen. Davon profitieren alle Akteure – angefangen von Hausärzten über Spitäler und Spitex-Organisationen bis zu den Patientinnen und Patienten selbst. 

Versorgungsketten können so lückenlos und effizient gestaltet werden. Nichtsdestotrotz gewinnt das Gesundheitssystem so ein gewisses Mass an Flexibilität. Denn dank der schnellen Informationsübertragung lassen sich auch kurzfristige Veränderungen rasch an alle Involvierten übermitteln.

Die Vorteile der Integrierten Versorgung für Leistungserbringer und Fachkräfte

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Dank Integrierter Versorgungsmodelle lassen sich effiziente Synergien nutzen, die gleichzeitig Kosten sparen. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass es mehr Aufstiegs- und Wechselmöglichkeiten für das Personal gibt. Aufgrund der viel engeren Verbindungen zwischen verschiedenen Leistungserbringern ist es für die Fachkräfte deutlich leichter, Kontakte aufzubauen. Zudem erfahren sie so häufig früher von freien Stellen, und der Wechsel geht leichter vonstatten.

Auch beim Erstellen von Einsatzplänen ermöglicht die Integrierte Versorgung mehr Spielraum. Sie bietet allen Beteiligten eine gewisse Flexibilität. Sie erleichtert den Arbeitsalltag und ermöglicht auch kurzfristige Änderungen, die den Patientinnen und Patienten zugutekommen.

Die gesamte Interaktion zwischen Fachkräften sowie Patientinnen und Patienten wird gleichzeitig deutlich vertrauensvoller. Möglich ist dies durch die intensivierte Einbeziehung der Klientinnen und Klienten, die so charakteristisch für die Integrierte Versorgung ist. Sie wissen zu jedem Zeitpunkt genau, was geschieht, und sind über alle Massnahmen im Bilde.

Vor allem, wenn mehrere Arztpraxen sowie ein Spital oder eine Spitex involviert sind, verlieren Patientinnen und Patienten schnell den Überblick. Dank der intensiven Einbeziehung gehört dies der Vergangenheit an, und sie fühlen sich deutlich wohler. Davon profitieren auch die medizinischen und pflegerischen Fachkräfte. Sie können effizienter arbeiten, wenn es nur wenige offenen Fragen gibt.

Mit OPAN® schnell und unkompliziert eine Spitex finden

Wie bereits angesprochen, ist die Digitalisierung und die damit einhergehende Vereinfachung zahlreicher Prozesse ein wichtiger Bestandteil der Integrierten Versorgung. Genau an dieser Stelle knüpft OPAN® an und stellt eine Plattform für Online-Patientenanmeldungen für Spitex-Dienstleistungen zur Verfügung. 

Damit übermitteln Sie, Arztpraxen oder andere Institutionen die Anmeldung Ihres Verwandten zuverlässig an die ausgewählte Spitex. Im Anschluss wird sich ein Verantwortlicher der gewählten Organisation bei Ihnen melden, und Sie besprechen die nächsten Schritte. 

Gern beantworten wir all Ihre Fragen rund um die Spitex-Anmeldung Ihres Verwandten. Nehmen Sie dafür einfach Kontakt zu uns auf. Sie erreichen uns telefonisch unter 031 388 50 25 oder per E-Mail unter support@opanspitex.ch.

by Karin Zehnder Veröffentlicht: Aktualisiert: Freitag, 13. Mai 2022

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